Das Licht im Norden ist anders und das Zwielicht hat etwas ganz besonderes.
Das Licht im Norden ist anders. Das gilt nicht nur für die strahlenden, nicht enden wollenden Sommertage, sondern auch für die extrem kurzen Tage im Winter. Faszinierend ist die sehr lange Dämmerungsphase in Skandinavien. Im Gegensatz zu den oft blitzartigen Sonnenuntergängen in Äquatornähe, bei denen der Übergang von Sonnenschein zu absoluter Dunkelheit oft nur Minuten dauert, lässt der Wechsel vom Tag zur Nacht sich im Norden viel Zeit. Ende Juni, um Midsommar, wird es überhaupt nicht ganz dunkel, die Nacht besteht aus einer Dämmerlichtphase, die gegen 3 Uhr morgens vom Sonnenaufgang beendet wird.
Im Winter setzt die Abenddämmerung dagegen schon um 14:30 am Nachmittag ein und taucht die Stadt in ein faszinierendes Zwielicht. Da der elektrische Strom preiswert ist, wird an künstlicher Beleuchtung nicht gespart. Das verleiht gerade der Metropole Stockholm in der dunklen Jahreszeit einen ganz eigenen Charakter. Während man - dick eingepackt - durch die Straßen geht, kommt es einem so vor, als würde das Licht hinter den Fenstern hier wärmer scheinen als anderswo.
Faszinierend dabei erscheint mir der Punkt, das jeder Punkt unseres Planeten im Jahresmittel genau gleich lang vom Licht beschienen wird. Es ist einfach nur unterschiedlich verteilt - was der Norden im Winter an Tageslicht vermißt, holt er im Sommer durch die hellen Nächte nach.
Die Bilder der Serie "Stockholm Twilight" entstanden größtenteils in der schwedischen Hauptstadt, einige Aufnahmen wurde in der näheren Umgebung gemacht.
Bilder und Text © Dan Hummel - Kopie und Abdruck nur mit Genehmigung.